Gruppen-Schematherapie-Curriculum
Das am IST-RM in Frankfurt am Main angebotene Curriculum für Gruppen-Schematherapie (GST) umfasst drei Workshops mit jeweils 16 bzw. 24 Unterrichtseinheiten, in denen die Grundkenntnisse und Fertigkeiten des gruppenschematherapeutischen Behandlungsansatzes theoretisch und mittels zahlreicher Übungseinheiten vermittelt werden. Dieses Angebot wird durch Einzel- und Gruppenselbsterfahrung, Einzel- und Gruppensupervision sowie Vertiefungsseminare ergänzt.
Zulassung/Zielgruppe:
Das Angebot richtet sich an approbierte Psychotherapeut*innen (Psychologische Psychotherapeut*innen und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen) und an psychotherapeutisch tätige Ärzt*innen mit Approbation und abgeschlossener Psychotherapie-Weiterbildung. Teilnehmen können auch Kolleg*innen der genannten Berufsgruppen in fortgeschrittener Ausbildung.
Voraussetzung: Grundlagen in der Schematherapie, mind. Einführungskurs mit 12 Stunden/ 16UE Einführung in allgemeiner Schematherapie. Diese Anforderung kann durch die Teilnahme an Workshops erfüllt werden, die von ISST-zertifizierten Schulungsprogrammen auf der ganzen Welt angeboten werden.
Gruppenschematherapie Standard Level 1
Einführung in das Modell der Gruppenschematherapie:
- Gruppenwirkfaktoren
- Vorbereitung der Teilnehmer und Schaffung eines Sicherheitsgefühls
- Schematherapeutische Psychoedukation in der Gruppe
- Erarbeitung des Fallkonzepts (Moduslandkarte)
Gruppeninterventionen für die maladaptiven Bewältigungsmodi und den Gesunden Erwachsenenmodus:
- Modus-Bewusstsein und -Managementplan
- Pro- & Contra-Arbeit (sowohl kognitiv als auch erfahrungsbezogen)
- Umgang mit dem Distanzierten Beschützer und dem Überkompensierer
- Modus-Rollenspiel und andere erlebnisbasierte Übungen zur Wahrnehmung
Differenzierung und Wirkung der maladaptiven Bewältigungsmodi:
- Modus-Rollenspiel zur Entstehung und Funktion der einzelnen Modi
- Arbeit mit Geschichten
- Übungen in Kleingruppen
Gruppeninterventionen für die dysfunktionalen Elternmodi:
- Dysfunktionale Elternmodi wahrnehmen und demaskieren
- Den strafenden Elternmodus in der Gruppe verbannen und den fordernden Elternmodus mäßigen „Good Parent Komponente” des Gesunden Erwachsenenmodus stärken
- Distanzierungstechniken (u. a. ACT) üben
- Modusdialoge mit den dysfunktionalen Elternmodi
Gruppenschematherapie Standard Level 2
Gruppeninterventionen für die Kindmodi:
- Heilung des vulnerablen Kindmodus
- Kanalisierung der Wut im wütenden Kindmodus und Begrenzung des impulsiven Kindmodus, z. B. Übungen zur sicheren Wutwahrnehmung und -äußerung
- Stärkung des glücklichen Kindmodus, z. B. durch Spiele in der Gruppe
- Imaginatives Überschreiben mit und in der Gruppe
Selbsterfahrung in der Gruppe:
- Eigene Modi und Schemata erfahren und besser verstehen können
- Schematherapeutische Problemanalyse zur Selbstreflektion
- Gelegenheit, gruppenschematherapeutische Interventionen selbst zu erleben
- Austausch in der Gruppe über eigene Erfahrungen
Gruppenschematherapie Advanced Level
- Vertiefende und neue erlebnisbasierte Interventionen im Gruppensetting zu den unterschiedlichen Modi
- Erweiterte Imaginationstechniken
- Erweiterte Stuhldialoge
- Supervisorischer Austausch über Erfahrungen bisheriger Leitung schematherapeutische Gruppen
- Umgang mit Schwierigkeiten in Schematherapiegruppen
Supervisionstag - ONLINE
- Für die ISST-Zertifizierung werden 20 (standard) bzw. 40 (advanced) Einzelsupervisionsäquivalente benötigt (Berechnungsgrundlage: zu der aktiv gearbeiteten Zeit (Fallvorstellung) wird 20% der Zuhörzeit addiert)
- Supervisionstage in kleinen Supervsionsgruppen ermöglichen punktuelles, intensives gemeinsames Arbeiten
- Sie bieten auch immer wieder Raum für kleine Demonstrationen (microteaching)
- Eigene Fallvignetten der Teilnehmer*innen inkl. Fallkonzeptionen mit ggf. Videoausschnitten bilden die Basis für einen Supervisionstag